Die Bademantel Story
Heutzutage haben Bademäntel ihren Weg in fast jeden Haushalt gefunden. Und das nicht ohne Grund. Denn was haben alle Bademäntel, außer dass sie gerne aus Hotelzimmer gestohlen werden, gemeinsam? Sie wärmen frisch aus dem Wasser steigende Menschen auf. Kein Wunder, denn es gibt kaum etwas kuscheligeres, als ein „sehr großes Handtuch“ (welches locker, warm, weich und fluffig ist) über den frisch gewaschenen Körper fallen zu lassen. Natürlich wird dessen Nutzen nicht nur frisch geduschten Menschen vorbehalten. Vielmehr hat sich der Bademantel durch seine Bequemlichkeit in das beliebteste Stay-at-home-Gewandt für Millionen von Menschen weltweit entwickelt.
Vom Banyan zum Mantel:
Im beginnenden 18. Jahrhundert keimte ein neuer Trend auf: Jeder europäische Mann musste einen sogenannten Banyan besitzen! Die Hersteller orientierten sich beim Design an der Seidenkleidung im asiatischen Raum. In einer Zeit des Imperialismus war es nicht unüblich, asiatische Gewürze nach Europa zu importieren, und es war wohl der Fabrikat Löffler, der sich im Gegensatz zu seinen Kollegen eher einer modischen Idee bediente. Mit der asiatischen Kleidung als Orientierung machte man sich an die Arbeit.
Ursprünglich diente solche Gewandung nur der wohlhabenden Gesellschaft. Ein Bademantel galt als Statussymbol, das sich die einfache Arbeiterklasse nicht leisten konnte. Es war sogar üblich, seine Gäste in diesem Kleidungsstück zu empfangen. Die damaligen Bademäntel entsprachen natürlich nicht ihrem modernen Pendant. Die edlen Herren setzen eleganten und schweren Brokat ein, um ihre hochgeborene Herkunft zu unterstreichen. Die Damenmäntel waren natürlich deutlich kunstvoller und noch aufwändiger gestaltet.
Ein wichtiger Punkt, in dem sich die europäischen Bademäntel von den orientalischen unterschieden, war deren Anfertigung. Im asiatischen Raum waren sie traditionell mit Seide bestickt, ein Symbol des Reichtums und Wohlstands. Die Europäer, die sich mit einem kälteren Klima konfrontierten sahen, kamen schnell auf die Idee, die Mäntel aus Baumwolle oder Frottier zu produzieren.
Wohlstand weicht…. Ruhe.
Heute fällt dieses Kleidungsstück deutlich schlichter aus als in vergangenen Tagen. Moderne Menschen nutzen ihn als ein Symbol der Ruhe. Wieso am Wochenende morgens die Klamotten anziehen, wenn es auch einfacher geht? Bademantel an und die Entspannung kann beginnen! Dieses Kleidungsstück besticht mit seiner Gemütlichkeit und macht sogar den Weg zur Mülltonne zum entspannten Spaziergang.
Bademäntel bestehen in der Regel aus fünf verschiedenen Stoffen:
- Baumwolle – Aufgrund der hydrophilen Natur von Zellulose absorbiert Baumwolle leicht Wasser und wird häufig am Strand, Pool oder nach einer Dusche verwendet
- Seide – Seiden-Morgenmäntel sind wegen ihres Aussehens und ihrem sanften Erscheinungsbild beliebt, können jedoch relativ teuer sein – und sind nicht besonders gut fürs Trocknen geeignet, da ihnen die Oberfläche und die Polarität fehlt, die notwendig sind, um Wasser zu absorbieren
- Mikrofaser – Moderne Bademäntel aus Mikrofasern sind so gemacht, dass die Atmungsaktivität und Wasseraufnahme maximieren wird; Mikrofasern können dünner als eine menschliche Haarsträhne sein. Ähnlich wie Seide haben Bademäntel aus Mikrofaser ein geringes Gewicht und sind sehr weich im Griff. Aber Vorsicht, Mikrofaser ist leicht brennbar!
- Wolle – Einfach nur warm! In kälteren Gegenden weit verbreitet
- Nylon – Ist eine synthetische Faser, die gelegentlich bei günstigeren Bademänteln verwendet wird. Es ist sehr leicht zu reinigen und wird auch deswegen geschätzt.
Beim genaueren Hinsehen ist Bademantel nicht gleich Bademantel. Da gibt es viele unterschiedliche Modelle, die für jeden Geschmack ausgerichtet sind und jedem Anspruch Rechnung tragen. Im Vordergrund stehen allerdings immer die Bequemlichkeit sowie ein attraktives und stilvolles Aussehen.
Und obwohl Männer und Frauen Bademäntel im Wesentlichen aus dem gleichen Grund tragen, gibt es kleine, aber feine Unterschiede zwischen den beiden. Für Männer fallen Bademäntel in der Regel weiter und großzügiger aus. Die weiblichen Versionen sind dagegen etwas schmaler und betonen die Figur mehr. Auch gibt es die vor allem unter Pärchen beliebten geschlechtslosen Unisex-Modelle, welche meist ausgesprochen lässig und komfortabel sind und einen Partner-Look ermöglichen.
Die vielen Gesichter der Gemütlichkeit
Bademäntel mit Kapuzen sind außerordentlich bequem und ideal zum Einkuscheln. Besonders an kalten Tagen trägt diese Variante zu einem wohltuenden Gefühl bei.
Und es gibt sie in allen möglichen Variationen. Ob kurz oder lang, sommerlich leicht oder winterlich flauschig und schwer, garantiert finden Sie schnell etwas Passendes für Ihren Geschmack.
Nicht überraschenderweise holt sich der Kimono Bademantel seinen Namen aus dem fernen Osten, der Japanische Einfluss sorgt für eine ansprechende Optik. Ursprünglich nicht für unsere sanften Après-Bad Gepflogenheiten gedacht, ist es aber einfach, diese Modelle mit den richtigen Stoffen in einen wirklichen Bademantel zu verwandeln. Exklusive Materialien wie Seide oder Satin, gepaart mit exotischen Stickerei-Motiven und eleganten Schnitten mit figurbetonten Bindegürteln machen so manche Kimono- Bademäntel zu ausgefallenen Besonderheiten.
Natürlich gibt es auch für die Kleinen etwas. Kinderbademäntel werden von den Kids vor allem im Schwimmbad, aber gerne auch Zuhause getragen. Er wärmt und schützt unsere Kleinen – die bei zu großer Abkühlung anfällig für Erkältungskrankheiten sind – nicht nur, er vermittelt auch dieses gerade für Kinder so wichtige Kuschel-Gefühl. Passend zum Alter, sind diese Bademäntel in allen möglichen Farben und mit allen möglichen Motiven zu bekommen.
Bademäntel mit Schalkragen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr edel und stilvoll aussehen. Mit wärmendem Frottier innen und feinem Glattstoff außen wirkt so ein Schalkragenbademantel äußerst nobel und ist für diejenigen eine optimale Wahl, für die sich schick und bequem nicht gegenseitig ausschließen.
Bademantel mit Reißverschluss – mit Bindegürtel – mit Tunnelgürtel.
In erster Instanz bei den Damen sehr beliebt. Warum? Nun, wie man(n) sich denken kann, kann es bei solch lockerer Kleidung oft zu unvorhersehbarem Öffnen des Mantels kommen. Ein Reißverschluss garantiert, dass der Bademantel zuverlässig geschlossen bleibt, somit kann sich die Dame vollkommen der Entspannung hingeben. Ideal für Kur-Anwendungen oder Untersuchungstermine im Krankenhaus. Ein Bindegürtel lässt Sie zusätzlich noch schick aussehen und betont Ihre Figur. Der Tunnelgürtel ist im Prinzip das Gleiche wie der Bindegürtel. Der Unterschied allerdings ist der, dass ein dünner Frottiergürtel in einem eingenähten Tunnel in Hüfthöhe des Bademantels eingefädelt ist und somit nur schwer verloren gehen kann.
Die Dusche ist fast vorbei…
… und du fragst dich noch immer, ob ein Bademantel wirklich sein muss? Nun, die obengenannten Pluspunkte nicht mitgerechnet, hier sind noch einige weitere gute Gründe: Sie fühlen sich wohler, wenn Sie Überraschungs-Gäste haben, denn ein Bademantel vermeidet einen Sprint vom Bad bis ins Zimmer. Sie sparen Handtücher! Sie können es als improvisiertes Halloween Kostüm verwenden. Oder Sie können eine Bademantel-Pyjama-Party organisieren, und es wäre bestimmt die gemütlichste auf Erden.
Zum Schluss noch ein paar interessante Details aus der Promi-Ecke: Udo Jürgens trug auf der Bühne bekanntlich gerne einen Bademantel. Oder für James Bond Liebhaber zum Thema „Stirred, but not shaken“: „Jeder Morgenmantel zieht Dich ins Nichts! Wenn Du nicht Roger Moore bist, führt der Morgenmantel geradewegs in die Katastrophe“. Auch Marlene Dietrich, Greta Garbo und Marilyn Monroe sahen darin hinreißend aus. Und wer es möchte, kann sich ein Beispiel an Julia Roberts nehmen und im kultigen „Pretty Woman“ Stil effektvoll den Bademantel von den schönen Schultern rutschen lassen.
„Zuhause ist es doch am schönsten“. Warum nicht noch ein kleines bisschen schöner?